Ran an neue Themen heißt es für Peter Moller regelmäßig, wenn er als Leiter der MCN-Geschäftsstelle in Schleswig-Holstein Ideen seiner Mitglieder aufnimmt und dabei unterstützt, diese Ideen zu konkreten Lösungen werden zu lassen. Beratung, Vernetzung und das Wissen um Fördermittel spielen hier eine große Rolle.
Der Weltmarkt fragt nicht nach der Unternehmensgröße. „Ob klein oder groß, aufgrund der Internationalität der maritimen Branche, müssen fast alle Unternehmen international wettbewerbsfähig sein“, weiß Peter Moller. Und das bedeutet vor allem: immer wieder innovativ sein und über den Tellerrand sehen. Anders als für Konzerne stellt Innovativität für kleine Firmen oft eine Herausforderung dar. Genau diese bilden aber die Mehrheit: „Rund zwei Drittel der Unternehmen in unserer Branche haben nicht mehr als zehn Mitarbeiter“, so Moller.
Und deshalb haben sich nicht nur das MCN, sondern auch Moller dem Thema Innovationsberatung verschrieben. Dem 55-Jährigen, dessen Zungenschlag auch nach 19 Jahren im Norden noch die bayrische Heimat erahnen lässt, hat nicht nur seit seiner Kindheit ein Faible für die maritime Welt, sondern sieht die erfolgreiche Umsetzung von Ideen als eine Belohnung seiner Arbeit.
Typischerweise kommt im Unternehmen oder an einer Hochschule eine Idee auf und es stellt sich die Frage, wie daraus ein marktreifes Produkt werden kann. „Im Idealfall tragen wir als MCN dazu bei, dass sich ein Unternehmen mit seiner Innovation auf dem Markt differenzieren kann, indem wir hierzu beraten oder die hierfür benötigten Kompetenzen aus unserem Netzwerk mit einbringen“. Oft sind das Kompetenzen aus angrenzenden Branchen wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau. „Eigentlich müssten wir Parship heißen, da wir Partner zusammenbringen“, schmunzelt Moller.
„Ein weiterer wichtiger Service des MCN ist die Unterstützung im Förderdschungel“, so Moller. „Die Kenntnis der unterschiedlichen Fördermöglichkeiten ist für uns und unsere Mitglieder von hoher Bedeutung. Wir beraten zu Fördermöglichkeiten des Landes Schleswig-Holstein, des Bundes und auch der EU – sowohl die branchenspezifischen als auch die technologieoffenen Programme.“
Von der Idee zum Projekt
Ein typisches Projekt ist etwa „ZeroEmission@Berth“, bei dem neun deutsche Seehäfen 2022 auf das MCN zukamen, um mithilfe eines Innovationswettbewerbs Lösungen zu finden, wie Schiffe am Liegeplatz so klimaneutral und nachhaltig wie möglich betrieben werden können. „Und nun entstehen daraus erste konkrete Projekte“, freut sich Moller.
Es kommen aber auch Ideen aus dem MCN. „Mein Vorgänger hatte 2017 die Idee, sich dem Segment der Schiffe bis 60 Meter Länge zu widmen, da er hier Innovationspotenzial sah“, berichtet Moller, der das Projekt 2019 übernommen und weitergeführt hat. „Von dieser Größe gibt es zwar viele Schiffe, etwa Crew-Transfer-Vessels (CTVs), Schlepper, Lotsenboote und Seenotrettungsschiffe, jedoch spielte sich Innovation bei anderen Schiffsgrößen ab.“
Der Erfolg des Projekts „Ecoship60“ könnte kaum größer sein: Rund sechs vom Bund geförderte Teilprojekte gibt es seit 2018. Und im Juni 2023 wurde das Netzwerk auf dem Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für seine erfolgreiche Arbeit als ZIM-Innovationsnetzwerk des Jahres ausgezeichnet. „Zeitweilig waren rund 19 unterschiedliche Akteure und Akteurinnen aus Unternehmen und der Wissenschaft beteiligt“, unterstreicht Moller, den Innovationen bereits in seinen früheren Tätigkeiten wie in der Chemieindustrie umgetrieben haben, wo er nach seinem betriebswirtschaftlichen Studium tätig war.
Was er sich wünscht? „Mehr Innovationsprojekte“, unterstreicht der Geschäftsstellenleiter. Pro Jahr sind es derzeit rund sechs neue Projekte in der Geschäftsstelle Schleswig-Holstein. Hinzu kommen die Projekte, welche die Geschäftsstelle über durchschnittlich zwei bis drei Jahre parallel begleitetet. „Über innovative Ideen freue ich mich immer.“
Kontakt
Peter Moller, Geschäftsstellenleitung MCN Schleswig-Holstein
0431 66666-868, 0177 2196822, peter.moller@maritimes-cluster.de