EcoShip60

EcoShip60: Innovative Antriebs- und Energiesysteme für Schiffe bis 60 Meter

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken. Durch die Begrenzung der zulässigen Abgasemissionen in bestimmten Gewässern und steigende Ölpreise werden auch für Schiffsbetreiber Alternativen zu Diesel- und Benzinmotoren zunehmend attraktiver. Im Schiffbau konzentriert sich bisher aber ein Großteil der Forschung ausschließlich auf alternative Antriebssysteme für größere Schiffstypen ab circa 4.000 Kilowatt Leistung. Für kleinere Schiffstypen mit deutlich geringerer Leistung und einer Länge von bis zu maximal 60 Metern gibt es keine systematischen, ganzheitlichen sowie nachhaltigen Ansätze zur Entwicklung alternativer Antriebssysteme. Das Netzwerk EcoShip60 soll dazu beitragen, diese Lücke zu schließen.

„EcoShip60 hat zum Ziel, umweltfreundliche alternative Antriebssysteme für kleine bis mittlere Arbeits- und Patrouillenboote zu entwickeln“, erklärt Ralf Duckert, Geschäftsführer bei DSN Connecting Knowledge und EcoShip60-Netzwerkmanager. „Die alternativen Antriebssysteme sollen es den Nutzern ermöglichen, zu geringen Kosten bei hoher Leistung und Reichweite zu fahren.“

Unternehmen aus ganz Norddeutschland arbeiten in EcoShip60 zusammen

Insgesamt 21 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Norddeutschland haben sich in dem Netzwerk zusammengeschlossen, darunter auch Mitglieder des Maritimen Clusters Norddeutschland (MCN). Die MCN-Mitglieder Armaturen Wolff Friedrich H. Wolff, Lübeck Yacht Trave Schiff, Otto Piening, S.M.I.L.E. Engineering, SDT – Schiffsdieseltechnik Kiel, Trik-Pumpen und Weihe sind EcoShip60-Netzwerkpartner im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen. Das Fraunhofer IFAM und das Maritime Zentrum der Hochschule Flensburg – beide ebenfalls Mitglieder im MCN – sind als Forschungspartner beteiligt.

Das Maritime Cluster Norddeutschland ist assoziierter EcoShip60-Netzwerkpartner. „Bei der Entwicklung von EcoShip60 hat uns das Maritime Cluster Norddeutschland mit Rat und Tat zur Seite gestanden – von der Idee bis zum bewilligten Förderprojekt“, sagt Dipl.-Ing. Knut-Michael Buchalle, Geschäftsführer bei S.M.I.L.E. Engineering. „Das Cluster unterstützte uns unter anderem bei der Suche nach geeigneten Projektpartnern und bei der Selektion des richtigen Förderprogramms.“

Bestehende technische Lösungen in ganzheitliche Lösungen überführen

Der technologische Fokus des EcoShip60-Netzwerks besteht darin, bestehende technische Lösungen in neue ganzheitliche Lösungen zu überführen, um so eine Optimierung des Gesamtsystems Schiff und eine deutliche Reduktion der Umweltbelastung (CO2 und Lärm) zu erreichen. Solche ganzheitlichen technischen Lösungen zu wettbewerbsfähigen Preisen existieren bis heute nicht.

Auf drei verschiedene Antriebssysteme konzentriert sich das EcoShip60-Netzwerk. Alle bestehen aus einem Elektromotor, einer Batterie sowie einer zusätzlichen Komponente als primärer Energieerzeuger: ein Verbrennungsmotor nach dem Otto-Prinzip, ein Verbrennungsmotor nach dem Dieselprinzip oder eine Brennstoffzelle.

Die Besonderheit des Netzwerkansatzes ist die ganzheitliche Betrachtung aller technologischen Teilbereiche und ihrer Interdependenzen. Welche Konsequenzen hat beispielsweise die Wahl eines Antriebssystems auf das Rumpf- und Raumkonzept eines Schiffs? Eine ökonomische Bewertung und Strategieentwicklung wird die Umsetzung der technologischen Roadmap begleiten.

Finanzierung und Fahrplan

Der Aufbau von EcoShip60 wird unter anderem durch das „Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand – ZIM“ vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Im Herbst 2017 ist das Netzwerk an den Start gegangen. 2018 werden in einem ersten Schritt eine technologische Roadmap und Forschungs- und Entwicklungsprojekte aus den folgenden technologischen Teilbereichen eines Antriebssystems entwickelt: Energieerzeuger, Getriebe, Elektromotor, Steuereinheit, Propeller, Stromsammler, Tank und Schiffsbetrieb.

 

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