"Munitect" - internationale Führungsrolle durch Netzwerk

Munitect – internationale Führungsrolle durch Netzwerk

Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee stellen auch Jahrzehnte nach Kriegsende ein uneinschätzbares Risiko bei der wirtschaftlichen Nutzung dar. Die Kampfstoffe aufzuspüren, zu bergen oder zu entschärfen ist bislang nur schwierig realisierbar und mit hohen Kosten verbunden. Dies zu ändern hat sich das vom BMWi (Bundesministeriums für Wirtschaft) geförderte Netzwerk Munitect zum Ziel gesetzt – ein Zusammenschluss von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die die Entwicklung und den Einsatz kosteneffizienter Sensorsysteme zur Munitionsdetektion vorantreiben und am Markt platzieren möchten.   

Die von der MCN-Fachgruppe Maritime Wirtschaft Offshore Wind während der Fachmesse WindEnergy in Hamburg angebotene Veranstaltung "Munition – Altlasten im Meer" stieß auf so großes Interesse, dass das MCN im Anschluss ein weiteres Projektgruppentreffen förderte. Hier entstand die Idee, ein Netzwerk zu etablieren, mit dem Ziel, eine kostengünstige Technologie zur Detektion, Qualifizierung und Räumung der Munition zu entwickeln. Ab Mitte 2015 wurde das Konsortium aufgebaut, im Februar 2016 fiel dann der offizielle Startschuss für das Projekt Munitect.

„Die Netzwerkpartner teilen die Vision einer leistungsfähigen und kostengünstigen Sensorplattform, die eine effiziente, sichere und gefahrfreie Detektion von Munitionsaltlasten in der Nord- und Ostsee ermöglicht. Langfristig soll sich der Verbund zu einer Kontaktstelle im deutschen Raum entwickeln, der die Interessen der Akteure in entsprechenden Wirtschaftsräumen vertritt“, erklärt Dr. Kristine Bauer vom Fraunhofer IGD am Standort Rostock. Als Managementeinrichtung koordiniert das Institut unter anderem die Aktivitäten der Mitglieder, die Einbindung neuer Netzwerkpartner sowie die Weiterentwicklung des Netzwerkes.

Beteiligt sind Unternehmen, Hochschulen und Behörden aus allen fünf Bundesländern des MCN. Neue Partner sind jederzeit willkommen, betont die Netzwerkmanagerin: „Alle, die sich Offshore mit der Installation von Infrastrukturen beschäftigen oder im Küstenschutz tätig sind, sind durch die Altlasten in Nord- und Ostsee gleichermaßen betroffen. Das Netzwerk bietet den Mitgliedern die Chance, Innovationen abzustimmen, zu einem Gesamtprodukt zu integrieren und sich so auf dem internationalen Markt als führender Ansprechpartner für diesen Bereich zu etablieren.“

Wertvolle Beratung und Unterstützung hinsichtlich Fördermöglichkeiten, Marketingaktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit erhielt das Netzwerk durch das MCN. Dank der breiten Vernetzung konnte schnell ein großer Interessentenkreis unter den Mitgliedern des Clusters in den beteiligten fünf Bundesländern gefunden werden. Die für die Startphase beantragten Fördermittel des BMWi sind bereits bewilligt. „Die Teilnehmeranzahl bei der Gründungsveranstaltung zeigt die Bedeutung des MCN für die regionale Wirtschaft. Das Cluster ist eine etablierte Adresse, um Ideen und Aktivitäten auf eine breite Basis zu stellen – es hilft bei der Bewertung aktueller Ereignisse und der Suche nach Kontakten und Partnern“, resümiert Dr. Kristine Bauer.