GreenShipping Niedersachsen

Vorfahrt für die grüne Schifffahrt

Das Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen vernetzt Forscher und Unternehmen und hilft so dem maritimen Mittelstand, den Wandel zu einer ökologischeren Schifffahrt zu bewältigen.

Das Verkehrsaufkommen auf den Meeren wächst weltweit kontinuierlich, und mit diesem Wachstum droht auch die Umweltbelastung durch die Schifffahrt immer mehr zuzunehmen. Zwar ist die Beförderung von Menschen und Gütern per Schiff im Vergleich zu Bahn, Flugzeug oder Straßenverkehr die mit Abstand ressourcenschonendste Variante. Gleichwohl wächst der Druck auf die maritime Branche, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Nicht zuletzt wird von der Schifffahrt erwartet, dass sie ihren Beitrag zum Erreichen der globalen Klimaziele leistet.

Smarte Ansätze für eine ressourcenschonendere und ökologischere Schifffahrt zu entwickeln ist daher das Ziel des Projekts GreenShipping Niedersachsen, das seit August 2015 mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland und weiteren Projektpartner:innen läuft und Unternehmen bei der Umstellung auf grünere Technologien unterstützt. Die Förderung entsprechender Forschung gehört ebenfalls zu den Kernaufgaben.

Weniger Emissionen und ein sparsamerer Kraftstoffverbrauch gehören zu den zentralen Zukunftsthemen. Die Suche nach den besten Lösungen dauert an.

Die Vermeidung von Emissionen und ein sparsamerer Kraftstoffverbrauch von Schiffen bilden dabei einen Schwerpunkt. Als besonders drängendes Thema gelten aktuell die ab 2020 auf allen Weltmeeren deutlich verschärften Abgasregeln, wie sie heute ähnlich schon in manchen Küstengewässern, wie der Ost- und Nordsee oder dem Englischen Kanal Gültigkeit haben. Worin die beste technische Lösung besteht, um die geforderte Schwefelreduzierung einhalten zu können, wird in der Branche noch intensiv diskutiert. Ob Nachrüstung mit Filteranlagen, Einbau von Gaswäschern („Scrubbern“) oder Wechsel auf alternative, schwefelärmere Kraftstoffe – auch hier unterstützt das Kompetenzzentrum mit fundierten Antworten und Informationen.

Auf der Suche nach neuen Lösungen gehört die Vernetzung von maritimen Unternehmen mit wissenschaftlichen Einrichtungen und weiteren Akteuren zu den wirksamsten Hebeln von Green-Shipping Niedersachsen. Aus diesem Dialog entstehen immer wieder spannende Ansätze für praxisrelevante Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. „Mit der Initiierung und Beauftragung von Studien geben wir immer wieder Impulse“, sagt Projektleiterin Dr. Susanne Neumann.

 

Im Fokus der Aktivitäten des vom Land Niedersachsen finanzierten Projekts steht dabei fast immer das Schiff – mit dem Ziel, dieses umweltschonender und effizienter fahren zu lassen. „Die sich verschärfenden Vorgaben zur Reduktion von schädlichen Emissionen und Umwelteinflüssen werden in Zukunft immer stärkeren Einfluss auf das Design, den Bau und den Betrieb von Schiffen nehmen“, beschreibt Neumann den Trend.

Ein weiteres derzeit hochaktuelles Thema sind biozidfreie Antifouling Strategien. „Diese erfüllen eine Doppelfunktion: Möglichst bewuchsfreie, reibungsarme Oberflächen helfen, Brennstoffverbrauch und Emissionen zu minimieren. Außerdem wird so das Einschleppen invasiver Spezies verhindert“, erläutert Neumann. Mit Workshops und Projekten treibt das Kompetenzzentrum auch dieses Thema voran.

Neben der Verbesserung der Umweltbilanz eines Schiffs verliert das Kompetenzzentrum ein weiteres, gleichwertiges Ziel nicht aus den Augen: den ökonomischen Erfolg der in Niedersachsen beheimateten Branche. „Mit unseren umfangreichen Unterstützungsleistungen wollen wir den maritimen Unternehmen natürlich auch helfen, unter den sich verschärfenden Bedingungen wettbewerbsfähig zu bleiben“, unterstreicht Neumann.

Kontakt

GreenShipping Niedersachsen
c/o Maritimes Cluster Norddeutschland e. V.
An der Weinkaje 4
26931 Elsfleth

greenshipping-niedersachsen.de

Dr. Susanne Neumann,Geschäftsstellenleitung, Projektmanagement GreenShipping Niedersachsen
susanne.neumann@maritimes-cluster.de, +49 4404 98786-15