Aktuelles

21. November 2024

Störung von Onboard-Navigationssystemen

Am 20. November fand in Wismar die erste Veranstaltung der neuen Reihe „Neue maritime Risiken - den Herausforderungen begegnen“ statt, organisiert von der MCN-Fachgruppe Maritime Sicherheit. Angesichts der jüngsten Meldungen über die Beschädigung von zwei Kommunikationskabeln in der Ostsee war das Thema der Veranstaltung aktueller denn je.

Die Veranstaltung widmete sich der bewussten Störung oder Manipulation von Signalen globaler Satellitennavigationssysteme (GNSS) und deren Konsequenzen für die maritime Navigation. Am Vormittag ordnete Prof. Dr. Michael Felux von der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften die Begriffe Jamming und Spoofing ein. Die Teilnehmer:innen erfuhren von Tobias Ehlers vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie sowie Robert Wirth von der Reederei F. Laeisz, inwieweit sowohl die Luft- als auch die Seefahrt täglich von diesen Störungen betroffen sind, welche Regularien existieren und wie Nutzer:innen in der Praxis damit umgehen, vorbeugen und ihre Seeleute schulen.

Am Nachmittag standen technische Lösungen im Fokus: Welche Systeme gibt es bereits auf dem Markt? Was kann von der Forschung in die Praxis übertragen werden? Die Vorträge von Hans Visser von Fugro sowie Manuel Cuntz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) boten viel Hintergrundwissen zu störresistenten GNSS-Empfängertechnologien und der Möglichkeit, Spoofing und Jamming selbst einzusetzen, um beispielsweise unerwünschte Drohnen zu stören. Dr. Stefan Gewies vom DLR stellte terrestrische Backupsysteme wie R-Mode für GPS vor.

Die Moderation durch Thoralf Noack (DLR) rundete die Veranstaltung ab. Sie bot wertvolle Einblicke und praktische Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen in der maritimen Sicherheit und war ein gelungener Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe des MCN.