Mit Tatkraft zur Transformation
Die Maritime Transformation wird das Maritime Cluster Norddeutschland in den kommenden Jahren – auch als strategisches Schwerpunktthema – intensiv beschäftigen. Was sind die Kernthemen, was die größten Baustellen? Frau Wegener, „Maritime Transformation“ – was bedeutet das aus Ihrer Sicht in zwei Sätzen zusammengefasst?
Die Gleichzeitigkeit vieler Veränderungen in den Bereichen Personal, Digitalisierung, Umweltanforderungen, die politische Lage, geopolitische Spannungen – dieses gesamte Feld, das gerade vor den Unternehmen liegt und das die Branche grundlegend verändern wird.
Ist die Branche aus Ihrer Sicht darauf vorbereitet?
Die maritime Branche ist sehr vielfältig. Einige Bereiche sind hoch technologisiert und sehr fortschrittlich und einige andere Bereiche sind eher konservativ aufgestellt. Zusammenarbeit ist eine wesentliche Stellschraube, um den Wandel aktiv gestalten zu können und bestmöglich zu nutzen. Im maritimen Bereich müssen wir in dieser Hinsicht noch einen gewaltigen Schritt nach vorne tun. Daran arbeiten wir im MCN gemeinsam mit unseren Mitgliedern.
Wo sehen Sie die Chancen und wo die Risiken der Maritimen Transformation?
Ich sehe in dem Wandel für die Unternehmen sehr viele Chancen, auch im Entstehen neuer Geschäftsmodelle – zum Beispiel durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und perspektivisch Quanten-Computing. Wir müssen als Branche innovativ sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Deshalb ist es gerade für kleine und mittelständische Unternehmen wichtig, sich frühzeitig aktiv mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen, um sich bestmöglich aufzustellen. Und dabei möchten wir als MCN pragmatisch unterstützen.
Ist dieser Wandel aus Ihrer Sicht für die Branche kostenmäßig zu stemmen?
Es wäre schön, das einfach mit einem Ja beantworten zu können. Es kommt darauf an, wie sich die Unternehmen aufstellen. Und welche Unterstützung sie erhalten. Derzeit gibt es leider eine politisch unsichere Situation. Das ist eine riesige Herausforderung für die maritime Branche, denn Entscheidungsträger und potenzielle Geldgeber sind dadurch verunsichert.
In welchen Bereichen der Maritimen Transformation ist Ihrer Meinung nach der meiste Einsatz gefragt?
Von zentraler Bedeutung sind die Mitarbeitenden. Bei anstehenden Veränderungen müssen sie eingebunden und mitgenommen werden. Und gerade hier haben wir einen Engpass in der Verfügbarkeit. Es gibt unglaublich spannende Jobs in der maritimen Branche, aber die Außenkommunikation muss optimiert werden. In der maritimen Branche gibt es sehr attraktive, vielfältige und hoch technologisierte Jobs. Hier müssen wir als MCN zusammen mit Verbänden unbedingt eine gemeinsame Strategie entwickeln, um möglichst viele Menschen für unsere Branche zu begeistern.
Wie bedeutsam ist das MCN als Gemeinschaft, um die Maritime Transformation im Sinne seiner Mitglieder voranzubringen?
Gerade in Umbruchzeiten sind Cluster von hoher Bedeutung für die Branche. Wir arbeiten sehr intensiv und gezielt mit Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen und sorgen für einen Austausch. Gleichzeitig schaffen wir Angebote für Unternehmen, um die Maritime Transformation in das Bewusstsein zu bringen. Wir gehen mit ansprechenden Themen vor Ort in die Region. Mit europäischen Aktivitäten wie der Teilnahme am Projekt ResC4EU machen wir beispielsweise speziell kleine und mittelständische Betriebe fit für den Umgang mit Lieferkettenengpässen. Maritime Transformation heißt für das MCN, gemeinsam mit den Mitgliedern auf allen Ebenen die denkbar besten Lösungen und Perspektiven für die Zukunft der Maritimen Wirtschaft zu schaffen. Wir werden unter dem strategischen Schwerpunktthema „Maritime Transformation“ in den nächsten zwei Jahren gezielt die Unternehmen in diesem Hinblick unterstützen.
Kontakt
Jessica Wegener, MCN-Geschäftsführerin
040 227019-493, 0170 2347752, jessica.wegener@maritimes-cluster.de