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08. Mai 2025

„Kurs Zukunft“: Junge Talente auf Entdeckungstour in die maritime Welt

Kreativer Auftakt und digitale Entdeckungstour

Mehr als 80 Schülerinnen und Schüler informierten sich am Mittwoch in Hamburg über Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierewege in der maritimen Wirtschaft. Zur Veranstaltung „Kurs Zukunft – deine Chancen in der maritimen Welt“ hatten Unternehmen und Organisationen der Branche eingeladen – und sich dafür einiges einfallen lassen.

Der Tag startete im Internationalen Maritimen Museum Hamburg mit einem Poetry Slam, bei dem dual Studierende, Auszubildende und Young Professionals ihre Berufe kreativ und unterhaltsam präsentierten. Anschließend begaben sich die Jugendlichen mithilfe einer App auf eine interaktive Discovery Tour durch die HafenCity. An den Stationen dieser digitalen Schnitzeljagd erwarteten sie spannende Einblicke in die maritime Welt – und clever platzierte Wissensfragen. „Gut zuhören!“, lautete am Ende das Erfolgsrezept eines der später prämierten Teilnehmenden.

Berufswünsche, Aha-Momente und Schiffsmotoren

Die Jugendlichen kamen mit ganz unterschiedlichen Erwartungen. Einige waren noch unentschlossen, andere hatten klare Pläne. So zum Beispiel der 17-jährige Tjark aus Kiel: Sein Berufsziel – Kapitän, am liebsten auf einem Kreuzfahrtschiff. Über den Instagram-Account des Verbands Deutscher Reeder (VDR) war er auf die Veranstaltung aufmerksam geworden und hatte sich sofort angemeldet. Im Schiffs-Simulator des Maritimen Museums bewies der Enkel eines Kapitäns und Lotsen bereits Talent und manövrierte ein Tankschiff sicher an die Kaimauer.

Einen authentischen Einblick in den Bordalltag bot die Crew des rund 70 Meter langen Fischereiaufsichtsschiffs „Meerkatze“. Brücke, Maschinenraum und Werkstatt standen offen – ein echtes Highlight. „Große Maschinen sind mein Ding“, meinte ein Hamburger Schüler enthusiastisch. Er sah sich in seinem Wunsch bestärkt, Schiffsmechaniker zu werden, und zeigte sich entschlossener denn je: „In Naturwissenschaften bin ich gut, jetzt hoffe ich auf einen Ausbildungsplatz.“

Nicht alle waren nach dem Besuch an Bord gleichermaßen begeistert. „Drei Monate auf einem Schiff – das ist definitiv nichts für mich“, resümierte ein anderer Schüler mit Berufswunsch Elektriker. Doch auch an Land bietet die maritime Branche zahlreiche Perspektiven. So bildet die Hamburg Port Authority (HPA) – ebenfalls Station der Rallye – in verschiedenen technischen und kaufmännischen Berufen aus. „Wer das Meer liebt, aber nicht zur See fahren möchte, findet bei uns den passenden Job“, erklärte HPA-Recruiterin Nadine Mikolasch. Auch die Binnenschifffahrt, die sich ebenfalls präsentierte, bietet spannende Alternativen.

Maritime Vielfalt zum Mitmachen

Weitere Stationen der Entdeckungstour waren unter anderem die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), das Aida Fleet Operation Center und die Klassifikationsgesellschaft DNV. Zum Abschluss wurden dort – nach einem gemeinsamen Mittagessen – die Sieger der Rallye gekürt.

Die Veranstalter zeigten sich rundum zufrieden: „Die maritime Branche braucht junge Talente. Deshalb ist es wichtig, früh zu zeigen, wie vielseitig und spannend die Berufe in diesem Bereich sind. Am besten gelingt das, wenn man maritime Jobs so wie heute direkt erleben kann – zum Anfassen und Mitmachen“, betonte Klaus Maak vom Maritimen Cluster Norddeutschland, das maßgeblich an der Umsetzung des Nachwuchstags beteiligt war.

„Kurs Zukunft“ fand im Rahmen des diesjährigen Deutschen Schifffahrtstages statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von einem breiten Netzwerk maritimer Akteur:innen, darunter das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN), der Deutsche Nautische Verein (DNV), der Verband Deutscher Reeder (VDR), die Hamburg Port Authority (HPA), die Handelskammer Hamburg, der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB), DNV SE, WISTA Germany, die Fairplay Towage Group, die Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt (BBS) und das Deutsche Maritime Zentrum (DMZ).