Presse

11. April 2024

Forderung von Wirtschaft und Wissenschaft: „Verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, um die Generationenaufgabe der Munitionsaltlasten angehen zu können.“

Am 11. April 2024 fand unter Organisation der Gesellschaft für Maritime Technik e. V. (GMT), des Maritimen Clusters Norddeutschland e. V. (MCN) und des Subsea Monitoring Network e. V. (SMN) die Veranstaltung Munition im Meer – Perspektiven und Wertschöpfungspotenziale in Rostock-Warnemünde statt. Im Fokus stand das Sofortprogramm der Bundesregierung „Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee“ (2023-2025). Es hat zum Ziel, die Voraussetzungen für den systematischen Einstieg in die industrielle Beseitigung von Munitionsaltlasten in deutschen Meeresgebieten zu schaffen. Die Munition, die seit Jahrzehnten auf dem Grund von Nord- und Ostsee liegt, stellt eine Gefahr für die Bevölkerung und die Umwelt dar – allein in deutschen Gewässern sind es geschätzte 1,6 Mio. Tonnen.

Dr. Wolfgang Sichermann (Seascape GmbH), der im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) das Sofortprogramm koordiniert, erläuterte den aktuellen Stand zur Pilotierung der Beräumung in Munitionsversenkungsgebieten und zur Entwicklung einer mobilen schwimmenden Anlage zur Entsorgung. Darüber hinaus wurden kritische Prozessschritte beleuchtet, die noch weitere innovative Lösungen erforderlich machen, um perspektivisch eine Skalierung und Leistungssteigerung im Gesamtprozess zu erreichen. Dabei sind auch die Aspekte Bergung, Aufbereitung und Entsorgung, Datenmanagement sowie das Potenzial für den Weltmarkt diskutiert worden. Die Teilnehmenden nutzten den Dialog für Fragen, Anregungen, fachlichen Input, aber auch für kritische Anmerkungen. Eines wurde dabei deutlich: Durch eine Vernetzung der Akteure mit ihrer Expertise können weitere notwendige Schritte identifiziert und umgesetzt werden, unter der Voraussetzung einer verlässlichen langfristigen Finanzierung. So kann der Weg für eine erfolgreiche großflächige Bergung sowie Entsorgung der Altmunition in Nord- und Ostsee geebnet werden.

Das große Interesse an diesem Thema spiegelte sich eindrucksvoll in der Beteiligung von über 120 Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik wider.

Petra Mahnke, stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführerin der Gesellschaft für Maritime Technik e.V. (GMT): „Die Munitionsräumung in Nord- und Ostsee ist eine Generationenaufgabe für Politik und Gesellschaft. Wir müssen endlich die Voraussetzungen für eine flächendeckende Bergung schaffen, um die Gefahren für die Umwelt und die Bevölkerung zu reduzieren. Das Sofortprogramm ist ein erster wichtiger Schritt, der zügig umgesetzt werden muss und dem nahtlos weitere folgen müssen, d. h. die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass verlässlich weitere Mittel für großflächige Räumungen bereitgestellt werden, um zum einen für die Unternehmen Investitionssicherheit zu schaffen und zum anderen die technologische Vorreiterrolle Deutschlands bei der Bergung von Munition im Meer zu sichern.“

Katrin Caldwell, stellvertretende Geschäftsführerin des Maritimen Cluster Norddeutschland e. V. (MCN) und Leiterin der Geschäftsstelle Mecklenburg-Vorpommern: „Wir wollen ins Handeln kommen. Wenn die politischen Rahmenbedingungen stehen, ist es das vorrangige Ziel des MCN, die Akteure aus unterschiedlichen Teilbereichen zusammenzubringen und so in Gemeinschaftsprojekten darauf hinzuarbeiten, aktiv mit der Munitionsräumung zu beginnen und Business Cases zu schaffen.“

Uta Hermes, Leitung Netzwerkmanagement des Subsea Monitoring Network e.V. (SMN): „Das Ziel dieser Veranstaltung war ein Austausch der Akteure dazu, wie sie gemeinsam ihre Expertise einbringen und sich intensiv austauschen können, damit die Entmunitionierung in Nord- und Ostsee von Unternehmen aus der Region angepackt werden kann.“ 

Die Gesellschaft für Maritime Technik (GMT) vertritt bundesweit die Interessen von deutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Meerestechnik gegenüber der Öffentlichkeit und den politischen Entscheidungsträgern. Sie vernetzt ihre Mitglieder aus Wirtschaft und Wissenschaft, um nationale und internationale Forschungsvorhaben zu initiieren und unterstützt bei der Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen sowie bei der Erschließung neuer Marktsegmente im In- und Ausland. Mit einem vielseitigen Angebot profitieren die Mitglieder von einem einzigartigen Netzwerk mit einer gebündelten meerestechnischen Kompetenz. Die Meerestechnik entwickelt, produziert und verwendet Technologien für die Erforschung, den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere.

Die maritime Wirtschaft in all ihren Facetten – Schiffbau, Zulieferer, Meerestechnik, Schifffahrt, Offshore und mehr – besitzt ein beeindruckendes Zukunftspotenzial und prägt maßgeblich die wirtschaftliche Entwicklung im Norden. Das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) ist der Dreh- und Angelpunkt für die Förderung und Stärkung der maritimen Branche. Durch die Bündelung von Ressourcen über Bundesländergrenzen hinweg und die Initiierung sektorübergreifender Kooperationen und Projekte trägt das MCN zur Steigerung des Erfolgspotenzials bei. Die Expertise erstreckt sich von der Vermittlung von Innovationspartner:innen bis hin zur individuellen Information über Förderprogramme und der Herstellung wichtiger Kontakte in der maritimen Branche. Durch hochwertige Fachveranstaltungen, Workshops und kreative Veranstaltungsformate fördert das MCN den branchenübergreifenden Wissenstransfer und die Vernetzung.

Das Subsea Monitoring Network e.V. (SMN) ist ein führendes Unternehmensnetzwerk für Unterwassertechnologien in Deutschland und bundesweiter Ansprechpartner für die Meeresforschung und -technik in Deutschland. SMN versteht sich als Trägerverein und Management des Ocean Technology Campus Rostock, welcher eine tragende Rolle in der maritimen und marinen Forschung in der Region einnimmt. SMN ist eine Plattform der gesamten Wertschöpfungskette der Branche und setzt sich durch aktive Lobbyarbeit, Vernetzung, Bündelung von Informationen und Know-how für deren Stärkung ein. Als Netzwerk für Unterwassertechnologien stehen wir insbesondere für Fragen der Technikentwicklungen bzw. Technologieerprobung zur Verfügung und ebnen den Kontakt zu Branchenunternehmen, Universitäten, Forschungseinrichtungen, Erprobungsmöglichkeiten bzw. Testfeldern und Politik.

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