Presse

02. Juli 2025

Eco-Crossing: Intelligente Assistenz für klimafreundliche Fährverbindungen

Innovation trifft Alltag: Jeden Tag pendeln zahlreiche Menschen mit der Weserfähre zwischen Farge und Berne. Mit dem Projekt Eco-Crossing soll diese alltägliche Verbindung nicht nur zuverlässig, sondern auch deutlich klimafreundlicher gestaltet werden.

Die zentrale Fragestellung lautet: Muss eine Fähre immer dieselbe Route nehmen – auch wenn sich Wind- und Strömungsverhältnisse laufend ändern?

Die Antwort liefert ein lernendes Assistenzsystem, das in Echtzeit die effizienteste Fahrtroute empfiehlt – basierend auf aktuellen Umwelt- und Schiffsparametern. Das Ziel: eine Reduzierung des Treibstoffverbrauchs um bis zu 20 Prozent und eine jährliche Kostenersparnis in erheblichem Umfang. So können Preisstabilität und Attraktivität des Fährbetriebs trotz steigender Energiekosten gesichert werden.

Datenbasierte Navigation als Schlüssel zur nachhaltigen Mobilität

Gerade in tideabhängigen Gewässern wie Weser, Elbe oder im Wattenmeer eröffnen sich durch datengestützte Routenentscheidungen enorme Potenziale. Eco-Crossing setzt dabei bewusst nicht auf eine Vollautomatisierung, sondern auf ein praxisnahes Assistenzsystem, das gemeinsam mit Schiffsführer:innen entwickelt wird. Die Integration erfolgt auf Basis vorhandener Bordsensorik, ergänzt durch zusätzliche Umweltmesssysteme und Methoden der künstlichen Intelligenz – ökonomisch nachrüstbar und praxistauglich – ideal für den Einsatz in bestehenden Fährflotten.

Pilotprojekt auf der Weser – Potenzial für Europa

Der Praxistest erfolgt auf der Weserfähre „Farge“. Die Ergebnisse des Projekts sollen als Blaupause für europäische Fährverkehre dienen: Mehr als 300 Fährgesellschaften in Europa betreiben Kurzstreckenverbindungen, bei denen eine solche Technologie nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich hoch attraktiv wäre.

Das Maritime Cluster Norddeutschland begleitet das Projekt als assoziierter Partner. Eco-Crossing wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Unter der Koordination der Jade Hochschule in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz Forschungsbereich Marine Perception arbeiten folgende Partnerorganisationen im Projektkonsortium:

  • Fähren Bremen-Stedingen GmbH
  • marinom GmbH
  • Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee

Zitat Dr. Susanne Neumann, Geschäftsstellenleiterin des MCN in Niedersachsen

„Eco-Crossing ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie durch innovative Technologien konkrete Lösungen für den klimafreundlichen Schiffsverkehr entstehen: praxisnah, wirtschaftlich und übertragbar auf viele weitere Regionen. Als MCN freuen wir uns, dieses zukunftsweisende Projekt aus Niedersachsen zu begleiten“, sagt Dr. Susanne Neumann, Geschäftsstellenleiterin des Maritimen Clusters Norddeutschland in Niedersachsen.

 

Über das Maritime Cluster Norddeutschland

Das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) ist das Netzwerk der maritimen Branche in Norddeutschland. Mit über 350 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik fördert das MCN den Austausch, die Zusammenarbeit und Innovation innerhalb der Branche sowie an Schnittstellen zu anderen Industrien. Durch Geschäftsstellen in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist das MCN regional präsent und bietet Akteur:innen vor Ort gezielte Unterstützung – von der Suche nach Innovationspartner:innen über Informationen zu Förderprogrammen bis hin zur Vermittlung wertvoller Kontakte. Das MCN koordiniert acht Fachgruppen zu den Themen Innovationsmanagement, Maritime Informations- und Kommunikationstechnologien, Maritimes Recht, Maritime Sicherheit, Maritime Wirtschaft Offshore Wind, Personal und Qualifizierung, Schiffseffizienz sowie Unterwasserkommunikation. 
Gegründet im Jahr 2011 als länderübergreifendes Cluster der Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, kamen 2014 Bremen und Mecklenburg-Vorpommern hinzu. Seit 2017 agiert das MCN als eingetragener Verein.

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