Presse

30. September 2022

Drängende Themen im Fokus von Fachveranstaltungen auf Deutschem Schifffahrtstag

Drei Fachkongresse unter dem gemeinsamen Motto „Schifffahrt – ein umweltfreundlicher Verkehrsträger!“ standen am Donnerstag beim Deutschen Schifffahrtstag in Bremen im Mittelpunkt.

Die Veranstaltung „Freiheit der Meere: Nachhaltige Sicherung der Seewege als Grundlage fairen Welthandels und der Versorgungssicherheit" im Bremer Haus der Wissenschaft griff ein Thema auf, das im Licht aktueller Krisen an Aufmerksamkeit gewinnt. Die Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder, Dr. Gaby Bornheim, führte aus, dass „für die Handelsschifffahrt sichere Seewege unabdingbar“ seien. Diese garantieren nicht nur, dass Waren zuverlässig von A nach B gebracht würden, sondern insbesondere Freiheit und Wohlstand. Es sei daher „wichtig die strategische Rolle der Schifffahrt für Deutschland neu zu justieren und an die zweifelsohne veränderten geopolitischen Realitäten anzupassen. Dafür braucht es ein gemeinsames Handeln aller Beteiligten. Die Marine verstehen wir dabei als engen, verlässlichen Partner.“

Nachhaltige Häfen: gemeinsam, klar, sauber!“ lautete das Motto der Fachveranstaltung an der Hochschule Bremen. Lena Lankenau von bremenports betonte, dass die Zukunft der Häfen langfristig davon abhängen werde, „wie die Treibhausgasemissionen und in der Folge insbesondere der Meeresspiegelanstieg sich entwickeln“. Daher sei es „enorm wichtig, neben der umsichtigen Anpassung an die Folgen des Klimawandels, die Treibhausgasemissionen auf ein möglichst geringes Maß zu begrenzen“. Yvonne Bonventre von der BLG Logistics Group plädierte dafür „Nachhaltigkeit im umfassenden Sinne zu verstehen, also auch die sozialen und Governance-Aspekte immer im Blick zu behalten“. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden auch die drei Preisträger des international ausgeschriebenen Wettbewerbs „ZeroEmission@Berth“ bekanntgegeben.

In einer weiteren Fachveranstaltung im Atlantic Grand Hotel Bremen ging es um die Schifffahrt als umweltverträglichen Verkehrsträger. Zur Erreichung der ehrgeizigen europäischen Klimaziele „ist eine deutliche Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und die schnelle Nutzung klimafreundlicher Energieträger erforderlich“, unterstrich Prof. Dr.-Ing. Bettar O. el Moctar von der Universität Duisburg-Essen. Er gehe davon aus, dass „ein Großteil der Schifffahrt zunächst Verbrennungsmotoren als Antrieb verwenden wird, die mit umweltverträglichen Kraftstoffen betrieben werden.“  Martin Staats, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt plädierte dafür, vermehrt Güterverkehr auf das umweltfreundliche Binnenschiff zu verlagern. Staats mahnte, bei der Dekarbonisierung des Verkehrs „die langen Lebenszyklen im Bereich der Schifffahrt zu berücksichtigen, um das größtenteils mittelständisch geprägte Gewerbe nicht zu überfordern.“ Großen Anklang beim Fachpublikum fand auch die Innovationsmeile des Maritimen Clusters Norddeutschland (MCN) im Atlantic. Elf MCN-Mitgliedsunternehmen nutzen die Möglichkeit, dort eigene Ideen und Lösungen für eine nachhaltigere Schifffahrt zu präsentieren.

Andreas Born, Leiter der MCN-Geschäftsstelle Bremen, wertete Konzept und Ablauf des Tags als Erfolg: „In den drei parallelen Fachveranstaltungen wurden am 29. September die zentralen Zukunftsfragen der Schifffahrt, im Hafen und zur nachhaltigen Sicherung der Seewege unter dem Motto ,Gemeinsam, sauber, klar‘ diskutiert. Das Motto passt sehr gut auf das Tätigkeitsfeld des Maritimen Clusters Norddeutschland, da es stets unser Bestreben ist das Gemeinsame zu fördern damit neue Innovationsprojekte entstehen können. Deshalb freut es uns auch, über den Innovationswettbewerb ,ZeroEmission@Berth‘ weitere Projekte in den Häfen begleiten zu dürfen und stellen hierfür uns, unsere Kenntnisse sowie unser Netzwerk zur Verfügung.“

Kapitänin Alexandra Pohl-Hempel vom Deutschen Nautischen Verein hob als Gastgeberin die zahlreichen Impulse hervor, die von den drei Fachveranstaltungen ausgegangen seien. Um jetzt weitere Ergebnisse zu erzielen, bedürfe es „Wissen, Austausch und eine größere Lobby, was wir mit dieser Fachveranstaltung erreichen wollten.“

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