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23. Mai 2023

Reger Austausch stärkt Zukunftsfähigkeit

Die maritime Wirtschaft wandelt sich derzeit so stark wie selten zuvor. Damit die Unternehmen die Chancen darin nutzen und gemeinsam den Herausforderungen begegnen können, knüpft Projektmanagerin Marie Bambrowicz in Bremen ein enges Netzwerk zwischen den Mitgliedern des Maritimen Clusters Norddeutschland.

Marie Bambrowicz sagt es offen: Bei den ersten Gesprächen über eine berufliche Zukunft im Maritimen Cluster Norddeutschland „war ich unsicher, ob das überhaupt etwas für mich ist“. Als Projektassistentin im Netzwerk Erneuerbare Energien Hamburg hatte sie zwar Berührung mit maritimen Themen, als Bachelor of Science in Umwelt- und Master in Nachhaltigkeitswissenschaften verfügte sie auch über technisches Grundwissen. „Aber natürlich hatte ich von Schifffahrt und Schiffbau nicht besonders viel Ahnung.“ Dennoch wagte sie den Schritt und wurde Projektmanagerin in der MCN-Geschäftsstelle Bremen. Das war 2016. Und schon seit langem kann die 32-Jährige von sich sagen: „Ich bin in der maritimen Wirtschaft angekommen und fühle mich sehr wohl hier.“

Was macht eine Projektmanagerin in der maritimen Wirtschaft? „Netzwerken und Impulse geben“, sagt Marie Bambrowicz mit einem fröhlichen Lächeln. Schiffbauer:innen, Reeder:innen und Logistiker:innen haben schon immer den Austausch gepflegt; die maritimen Netze wirken oft sogar engmaschiger als das Miteinander von „Stakeholdern“ im Binnenland. Mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland haben diese Netze auch in Bremen zusätzlich Halt und Form bekommen. Marie Bambrowicz, ihr Kollege Oliver Bretag sowie Geschäftsstellenleiter Andreas Born informieren die Cluster-Mitglieder regelmäßig über neue Entwicklungen in der Branche, identifizieren Projekte, an denen sich Cluster-Mitglieder beteiligen können, suchen und vermitteln Fördermöglichkeiten, bringen Unternehmen ins Gespräch miteinander. Dafür brachte Marie Bambrowicz jede Menge Erfahrungen aus dem Cluster Erneuerbare Energie Hamburg mit, als sie der Liebe wegen von der Elbe nach Bremen zog,

Doch als Projektmanagerin richtet sie nicht nur den Blick auf das, was außerhalb des Clusters interessant sein könnte. Die maritime Branche wandelt sich. Neue Technologien, neue Produkte, ein veränderter Markt und veränderte Rahmenbedingungen führen zu einem Mehrbedarf an Wissen und Kontakten. Unter die Unternehmen mit zum Teil langer Historie mischen sich Start-ups mit neuen Produkten und Ideen. Für Marie Bambrowiczs Lieblingstätigkeit - das Netzwerken - ist das ideal: „Der Austausch untereinander ist ein wichtiger Beitrag dazu, dass sich die maritime Wirtschaft zukunftsfähig aufstellen kann.“

Netzwerken bedeutet mehr als Treffen zum Lunch oder zu Vorträgen. Mit der ideenreichen Unterstützung von Manuela Weichenrieder und Anja Rose aus dem Bremer Kreativ-Netzwerk „Klub Dialog“ hat Marie Bambrowicz ein spannendes Format für das Knüpfen von Verbindungen geschaffen. „Afsteken“ feierte 2021 Premiere. Der plattdeutsche Begriff bedeutet „Abstecher“ – gemeinsam verlassen die Teilnehmer:innen gewohnte Pfade. Bei der Premiere führte der Abstecher per Boot und Fahrrad in Bremerhaven unter anderem zum Kaffeeröster-Start-up Bohnengold und zum Technologie-Transferzentrum (ttz) der Hochschule Bremerhaven. Überall ging es um Wasserstoff. Bohnengold will ihn als Erdgas-Ersatz im Kaffeeröster einsetzen. Das ttz befasst sich mit Wasserstoff als Energiequelle. Die maritime Branche hat „H2“ als Alternative zu fossilen Brennstoffen im Blick. Für den 21. Juni steht nun die nächste, ähnlich strukturierte Veranstaltung an. Marie Bambrowicz lässt sich noch nicht in die Karten schauen: „Die Überraschung gehört zum Konzept.“ Nur den Titel verrät sie bereits: „Im Wasser. Hoch hinaus.“

Ein gewisses Überraschungsmoment hat auch das zweite Format: „Auf einen Kaffee mit …“ ist eine Art Speed-Date zwischen zwei Unternehmen. Die Anregung kam aus dem Kreis der MCN-Mitglieder, die den Austausch untereinander befördern möchten. Ein Vortrag mit PowerPoint-Präsentation wäre vor einigen Jahren das übliche Format gewesen. „Doch wenn man wirklich miteinander ins Gespräch kommen will, geht das nur im kleinen Kreis“, ist Marie Bambrowicz überzeugt. Sie schaut im Cluster, welche Unternehmen sich etwas zu sagen haben könnten, erkundet die Gesprächsbereitschaft und organisiert dann ein etwa einstündiges Treffen. Die Kompetenz dafür ist das Argument, dass sie 2016 zum MCN geführt hat: „Ich muss nicht im Detail wissen, wie ein Schiff funktioniert oder wie es betrieben wird - aber ich verstehe so viel um zu erkennen, wer welchen Impuls sucht und wer ihn geben kann.“

Kontakt

Marie Bambrowicz, Projektmanagerin MCN-Geschäftsstelle Bremen
0421 361-32336, marie.bambrowicz@maritimes-cluster.de