Die Nutzung der Meere für Schifffahrt, Erzeugung von Strom (u. a. Offshore-Windenergie) und Extraktion von Ressourcen (Öl, Gas) führen zu Beeinträchtigungen der Meeresumwelt. Das Meer ist schon seit längerem kein freier, vom Menschen unberührter Raum. Um die jüngsten Nutzungsansprüche mit Schutzinteressen in Einklang zu bringen, hat sich eine intensive Raumordnung entwickelt. Durch industrielle und schifffahrtsbezogene Nutzungen bedingte Schallemissionen sind in den letzten Jahren untersucht und teils mit einem Monitoring versehen worden. Hieran anknüpfend berät die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) über die 2023 überarbeiteten Empfehlungen des Ausschusses für den Schutz der Meeresumwelt. Ziel ist eine Standardisierung von Schall, der durch den Schiffsverkehr erzeugt wird. Ferner sind erste Baustopps aufgrund von Unterwasserlärm im Offshore-Windenergiebereich verhängt worden. Demgegenüber sind durch industrielle Nutzung entstehende Lichtverschmutzungen über und im Meer, die sich auch auf die Biodiversität auswirken, bislang kaum in den Fokus rechtlicher Steuerung geraten.
Welchen Stand jeweils die Forschung bezüglich Auswirkungen und Bekämpfungen hat, wie der meeresumweltrechtliche Rahmen aussieht und ob diese die Biodiversität bedrohenden Emissionen ausreichend reguliert werden, sind Fragen des sechsten Greifswalder Gesprächs zum Energie-, Umwelt- und Seerecht, die mit Wissenschaft und Praxis diskutiert werden.
Nach der Begrüßung durch
- Helge Heegewaldt, Präsident des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)
- Prof. Dr. Oliver Zielinski, Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)
- Prof. Dr. Sabine Schlacke, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS), Universität Greifswald
und einem Grußwort von
- Schirmherr Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt M-V
folgen die Vorträge
- Licht und Schatten im Meer: Verdunkelung, künstliche Lichtquellen und ihre Konsequenzen
Prof. Dr. Oliver Zielinski (IOW)
- Unterwasserschall durch Schifffahrt: Stand der Regulierungsprozesse
Dr. Carina Juretzek / Dr. Susanne Heitmüller (BSH)
- Schallschutz bei Offshore-Installationen: aktueller Stand der Regulierung
Dr. Carina Juretzek / Martina Nemitz (BSH)
- Schall und Licht als Verschmutzung im Sinne des Meeresumweltrechts?
Benedikt Huggins, Leibniz-Forschungsverbund Berlin (IGB).
Im Anschluss laden wir zu einem Empfang mit Imbiss.
Nutzen Sie zur Anmeldung gern das Anmeldeformular auf unserer Website.
Prof. Dr. Sabine Schlacke
Geschäftsführende Direktorin IfEUS,
Universität Greifswald
Maritimes Cluster Norddeutschland e. V.
Textquelle:Universität Greifswald