„Die Arbeit bei uns im Maritimen Cluster Norddeutschland ist wie das Meer: Wir sind immer in Bewegung.“ Wenn Jessica Wegener auf 2025 und die Pläne fürs kommende Jahr blickt, ist sie zufrieden und gleichzeitig gespannt. „In unserer aktuellen Mitgliederbefragung haben wir 8,2 von möglichen 10 Punkten bekommen. Das zeigt, dass wir auf Kurs sind und ist gleichzeitig unsere Motivation, uns im Sinne unserer Mitglieder weiterzuentwickeln.“

Dazu gehört das Kernthema für 2026: die Maritime Transformation. Bereits 2025 waren die Events rund um Dekarbonisierung, Nachwuchskräfte, geopolitische Entwicklungen und die Digitalisierung sehr gut besucht und von zentralem Interesse. „Darauf werden wir uns auch im kommenden Jahr konzentrieren. In nur einem Jahr lässt sich diese Bandbreite nicht intensiv abarbeiten und nach Rückmeldungen unserer Mitglieder gibt es den Bedarf.“

Nachholbedarf bei der Automatisierung

„Künstliche Intelligenz“ ist deshalb das Thema einer zentralen Veranstaltung im 1. Quartal 2026. „Bei der Automatisierung gibt es in der maritimen Branche deutlichen Nachholbedarf. Wir sprechen uns direkt mit den Fachgruppen und den Unternehmensleitungen ab, bekommen von dort den Input. Erklärtes Ziel: Wie kann Künstliche Intelligenz zielgerichtet und pragmatisch bei unseren Mitgliedsunternehmen zum Einsatz kommen?“, erklärt Jessica Wegener.

Resilienz von Lieferketten, Wasserstoff-Nutzung zusammen mit der Ariane Group, Bremer Schifffahrtskongress, Fachkräfte-Recruiting auf dem Maritime Talent Day – die Aktivitäten des MCN im Jahr 2026 sind vielfältig. Dazu gehört vor allem die Hamburger Messe SMM als weltweit bedeutende Präsentationsplattform. „Auch 2026 werden wir natürlich hier die traditionelle Blaue Stunde für den lockeren Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben und auch formell den Besuch der norddeutschen Minister und Senatoren an unserem Messestand“, so Jessica Wegener.

Verlässliche Politik erforderlich

Die deutliche Präsenz, das Konzept und die Entschlossenheit des MCN seien hier wichtige Eckpfeiler für die Wahrnehmung durch die Politik. „Wir zeigen dadurch eine Kontinuität in der maritimen Branche, die ich mir auch von Seiten der Politik wünsche. Wir brauchen da mehr Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit, statt nur das Denken von einer Legislaturperiode zur nächsten“, betont die MCN-Geschäftsführerin. Im Bereich Politik ist es unter anderem die Verteidigungs-Sparte, in der 2026 aktiv neue Impulse durch das MCN gesetzt werden sollen.

„Die Supplier Days des Marine Arsenals der Deutschen Marine dieses Jahr haben gezeigt, dass hier Bedarf und Raum für neue Zulieferer und Partner ist. Wie können wir die kleinen und mittleren Unternehmen des MCN für diesen Bereich sichtbar machen, welche Lösungen sind spannend und wie können wir die Aufmerksamkeit der Defence-Branche erhalten? Diese Fragen wollen wir in 2026 klären“, sagt Jessica Wegener. Arbeiten will das MCN auch an der Ausweitung des Netzwerks in neue Bereiche.