Mehr als 150 begeisterte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, spannende Referenten aus der Praxis, zielführende Gespräche mit Unternehmen auf Mitarbeitersuche – das ist die Bilanz der Veranstaltung „AHOI Maritim! – Die maritime Branche stellt sich vor!“ Die Bremer Geschäftsstelle des Maritimen Clusters Norddeutschland (MCN) hatte das neue Eventformat am Donnerstag, 22. Mai, im Lankenauer Höft gemeinsam mit i2b next level organisiert, um den generationsübergreifenden Austausch mit Nachwuchskräften und der maritimen Branche anzuschieben.
„Faszination Schifffahrt“ etablierte sich als Oberthema während der bewegten Veranstaltung und sprang als Zündfunke sichtbar auf die Zuhörer:innen, Zuschauer:innen und Jobsuchende über. „Hier verbindet sich Tradition mit Moderne“, brachte Häfen-Staatsrat Kai Stührenberg vom Ressort Wirtschaft, Häfen und Transformation den Geist des Events in seiner Auftaktrede auf den Punkt.
Ob Abenteuerperspektive auf der Bühne von Felix Lauber, Kapitän des Forschungseisbrechers „Polarstern“, mit Bildern aus dem ewigen Eis oder die Herausforderung der Digitalen Transformation in den Häfen – die Vielfalt der maritimen Themen stand gleichzeitig für die Bandbreite der jungen interessierten Veranstaltungsbesucher:innen vom IT-Nachwuchs über den Nautiker bis zum Logistikstudenten.
Digitale Abfertigung von 400-Meter-Frachtern, treibstoffoptimierte Schiffsanläufe, Risikomanagement bei Containern, klimaneutrale Hafenbahn: „Wir wollen Sie dafür begeistern, unsere Leidenschaft für den Hafen zu teilen“, leitete Stefan Färber (Hafengesellschaft bremenports) mit seinem Vortrag zur fünfköpfigen Gesprächsrunde auf der Bühne über. So nutzte Dirk Harms von der Bredo Dry Docks GmbH aus Bremerhaven das Mikrofon und die Chance für ein beeindruckendes Bild: „Ein Schiff ist in seiner Gesamtheit deutlich mehr als eine Kleinstadt.“
Diese Möglichkeiten der maritimen Vielfalt bestätigte Ronja Topp, Projektmanagerin der Mecklenburger Metallguss GmbH: „Der Schiffbau ist eine globale Zukunftsbranche, in der Innovation auf echten, spürbaren Einfluss trifft. Wer Sinn, Fortschritt und Gestaltungsspielraum sucht, findet im Schiffbau eine spannende und erfüllende Aufgabe mit internationaler Perspektive.“
Wie umfassend die Transformation in der Schifffahrt ist, schilderten Sven Riekers (BLG Logistics) und Martin Baumann von der Buss Offshore Solutions GmbH & Co. KG in der Bühnenrunde. Während die BLG in der Energiewende eine Chance für die Häfen durch neue Transportgüter und Märkte sieht, setzt sich die Buss Offshore für die Montage und Wartung von Offshore-Windparks mit Häfen als Basis ein: „1500 Tonnen schwere Bauteile montiert man nicht in jedem Beruf. Es ist toll, beruflich ein Teil davon zu sein.“
Dass sich in der maritimen Branche alles das zu einem zukunftsorientierten Kreis schließt, zeigte der Beitrag von Guido Försterling von der Reederei Sloman Neptun Schiffahrts AG. So wäre beispielsweise ein bestellter neuer Schiffspropeller von der Mecklenburger Metallguss GmbH nicht nur zu 99 Prozent aus recycletem Metall hergestellt. Die Innovation und nachhaltige Verantwortung der maritimen Wirtschaft spiegele sich auch in der nachfolgenden Berufsgeneration wider: „In der Schifffahrt sehen wir zahlreiche Digitalisierungs-, Automatisierungs- und KI-Lösungen. Es braucht aber vor allem gut ausgebildete Menschen, die Potentiale erkennen und im Team mit unseren Partnern den Mehrwert für die Flotte umsetzen, um diese zukünftig noch nachhaltiger und klimaschonender zu betreiben.“
Ein umfassendes Zukunftsbild der maritimen Branche, das bei AHOI Maritim! zahlreiche junge Menschen aufmerksam gemacht und begeistert hat – auch durch den direkten Austausch mit gut einem Dutzend Unternehmen an den Info-Ständen. „Ich mache meinen Master in Management und Business Administration hier an der Hochschule Bremen. Eine innovative Position in der Schifffahrt kann ich mir für meine internationale Karriere nach dieser Veranstaltung gut vorstellen“, sagte Felomina Empleo von den Philippinen. Inspiriert ist auch Florian Hagemann, BWL-Student an der Uni Bremen. „Ich hatte bisher noch nicht viel mit der Schifffahrt zu tun, aber nun ist das durchaus eine berufliche Alternative für mich.“
Mit dem entspannten Networking-Ende der Veranstaltung gegen 22 Uhr und intensivem Austausch aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat sich dann auch für Projektmanagerin Marie Bambrowicz von der MCN-Geschäftsstelle Bremen der positive Grundgedanke des neuen Eventformats bestätigt. Ihr Fazit: „Die maritime Branche ist eine spannende Zukunftsindustrie, die einzigartige Jobperspektiven in ganz unterschiedlichen Branchen bietet. Genau diese Potentiale sichtbar zu machen und Unternehmen mit interessierten Teilnehmenden zusammenzubringen, war das Ziel der heutigen Veranstaltung.“
Über das Maritime Cluster Norddeutschland
Das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) ist das Netzwerk der maritimen Branche in Norddeutschland. Mit über 350 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik fördert das MCN den Austausch, die Zusammenarbeit und Innovation innerhalb der Branche sowie an Schnittstellen zu anderen Industrien. Durch Geschäftsstellen in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist das MCN regional präsent und bietet Akteur:innen vor Ort gezielte Unterstützung – von der Suche nach Innovationspartner:innen über Informationen zu Förderprogrammen bis hin zur Vermittlung wertvoller Kontakte. Das MCN koordiniert acht Fachgruppen zu den Themen Innovationsmanagement, Maritime Informations- und Kommunikationstechnologien, Maritimes Recht, Maritime Sicherheit, Maritime Wirtschaft Offshore Wind, Personal und Qualifizierung, Schiffseffizienz sowie Unterwasserkommunikation.
Gegründet im Jahr 2011 als länderübergreifendes Cluster der Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, kamen 2014 Bremen und Mecklenburg-Vorpommern hinzu. Seit 2017 agiert das MCN als eingetragener Verein.