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19. Juni 2019

Yacht- und Bootsbau im Wandel

Yacht- und Bootsbau

Bildrechte: airvideopl/Pixabay

Ist mein Bootsbau- oder Yachtwerftbetrieb fit für die Zukunft? Welche finanziellen Fördermöglichkeiten gibt es für Investitionen in Betriebserweiterungen, Anlagen, Hallen und Kräne? Diese Fragen standen bei einer Fachtagung im Mai 2019 in Cuxhaven im Mittelpunkt, die sich speziell am Bedarf von kleinen und mittleren Bootsbaubetrieben orientiert hat. Eingeladen hierzu hatte die Fachgruppe Yacht- und Bootsbau des Maritimen Clusters Norddeutschland (MCN).

Tools für Monitoring & Controlling

Schon jetzt werden Prozesse in Unternehmen immer häufiger digitalisiert und die Dokumentation auf Papier könnte zukünftig auch in kleineren Firmen und Handwerksbetrieben gänzlich ausgedient haben. Walter Schildhauer, Geschäftsführer von Speedwave aus Kressbronn-Gohren – der eigens für die Veranstaltung vom Bodensee angereist war – beschrieb, welche Möglichkeiten sich im Yacht- und Bootsbau auftun, wenn man eine passende Software-Lösung einsetzt, die es ermöglicht, betriebsinterne Abläufe digital zu gestalten. So könnten zum Beispiel Vorbeschädigungen vor Beginn der Arbeiten an einem Boot dokumentiert werden, Bedienungsanleitungen dem Mitarbeiter jederzeit zugänglich gemacht und die Dokumentation von ausgeführten Reparaturmaßnahmen wesentlich verbessert werden. Die Werft sucht weitere Interessenten, um im Rahmen eines geförderten Projektes eine universell für Yacht- und Bootsbaubetriebe zu nutzende Softwarelösung zu entwickeln.

Stefan Lenz und Andreas Habedank stellten die bereits existierende Software Portelo vor, die zunächst für die Verwaltung von Liegeplätzen in Marinas entwickelt wurde. Die Software kann für den Einsatz in Yacht- und Bootwerften adaptieren werden, da diese um die Bereiche Warenwirtschaft, Auftragsverwaltung, Zeiterfassung, Wartungskontrolle und Kundenverwaltung erweiterbar ist.

Christopher Schwarz von der Firma adoptr (PTS Group AG) stellte die Plattformlösung Smart Work vor, womit ein durchgehend digitales Auftragsmanagement vom Auftragseingang bis zur Rechnungsstellung möglich wird. Zudem wurde die Software Timely eines norwegischen Kooperationspartners den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nähergebracht. Diese ist in der Lage ist, die Zeiterfassung der Mitarbeiter zu automatisieren, sodass eine Zeit- und Kostenkontrolle für alle Projekte sehr leicht realisierbar wird.

Es zeigte sich während der Tagung, dass der Bedarf nach maßgeschneiderten Digitalisierungslösungen für kleine und Kleinstbetriebe gegeben ist und ein hohes Interesse besteht, aber viele Unternehmen im Ressourcen-bindenden operativen Geschäft den Schritt in das digitale Zeitalter (noch) nicht gehen können.

Förderprogramme für Neubau, Modernisierung und Sanierung

Im zweiten Teil der Veranstaltung zum Thema „Mein Betrieb – gefördert“, präsentierte Marc Itgen, Leiter der Agentur der Wirtschaftsförderung Cuxhaven, aktuelle Förderprogramme, in denen Unternehmen des Yacht- und Bootsbaubereichs Gelder für Investitionen, aber auch für geförderte Innovationen und Weiterbildungsmaßnahmen beantragen können. Stefan Kleinheider von der NBank ging anschließend auf das Förderprogramm zur Verbesserung der regionalen Infrastruktur GRW ein und stellte die von der NBank angebotenen Fördermöglichkeiten vor. Dr. Sonja Endres vom Maritimen Cluster Norddeutschland stellte Fördermöglichkeiten für Betriebe in Schleswig-Holstein vor.

Manfred Hark von der Volkshochschule im Landkreis Cuxhaven berichtete im Anschluss von einem Projekt, das sich an kleine Betriebe richtet, die Ausbildungsplätze anbieten möchten – ein interessantes Angebot auch für Yacht- und Bootsbaubetriebe.

Über die MCN-Fachgruppe Yacht- und Bootsbau

Die Fachgruppe Yacht- und Bootsbau dient dem regelmäßigen Informationsaustausch von Yacht- und Bootsbaubetrieben innerhalb des branchen- und länderübergreifenden Netzwerks des Maritimen Clusters Norddeutschland.