Maritimer Kalender

Maritimer Brandschutztag - Ladungsbrände durch Falschdeklaration

03.05.2022 15:00 Uhr – 03.05.2022 20:00 Uhr
Sturmfreie Bude, Lübecker Straße 1, 22087 Hamburg
FG Maritime Sicherheit | MCN-Veranstaltung

In letzter Zeit mehren sich Ladungsbrände auf Containerschiffen. Die International Union of Marine Insurance (Seekasko) warnt, dass in den meisten Fällen falsch deklarierte Ladung oder Gefahrgut die Brandursache sind – neben dem Risiko für die Seeleute ein großer Kostenfaktor für die Versicherungswirtschaft.

Wird Ladegut zum Gefahrgut, steigen die Transportkosten dieses Containers und damit sinken die Profite der Ladungseigner. Aus diesem Grund besteht die Gefahr, dass der Ladung dann eine etwas andere Deklarierung gegeben wird, um diese nicht oder als eine geringere Gefahrgutklasse erscheinen zu lassen.

Wenn der Reeder oder auch der Verlader, keine genaue Kenntnis über die Güter im Container hat, kann er diese im Stauplan nicht entsprechend ihres Risikos berücksichtigen. Dadurch wird Gefahrgut nicht erkannt und an Positionen an Bordgestaut, die für diese Güter nicht geeignet sind. „Ohne Innovation und Veränderung wäre unser Unternehmen heute nicht mehr am Markt“! Aussagen wie diese zeigen, dass ein funktionierendes Innovationsmanagement eine wichtige Grundlage darstellt, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und Marktbedingungen wettbewerbsfähig bleiben zu können.

Über dieses hochbrisante Thema berichten:

Helge Bartels, Reederei Bernhard Schulte GmbH & Co. KG
Crews and their worries: Fire On Board - Not talking IF, but WHEN is the next?!

Fires on board vessels are among the most “severe” and “impactive” damages which can possibly occur. 
While some recent (“civil”) fires have caused a significantly higher focus and drawn more attention to the topic, the ever growing size of vessels, increased cargo utilization, the pandemic and now the war in Ukraine have substantially increased pressure and worries. For crews, charterers and shipowners these worries and risks have to be minimized and everybody to “best prepare” to counter, (“fire”)fight and “handle” such situations. While the likeliness of fires have somewhat decreased over the last decades, the absolute number still means “better be prepared”. 
This preparedness, the means and (counter-)measures, relevant conditions, their complexity and the cooperation, practice and training will be highlighted accordingly. 

Max Foster, F-500 TECHNOLOGY GmbH
Encapsulator Agent: Innovative Löschtechnologie als Lösung für schwer kontrollierbare Ladungsbrände
Encapsulator Agents sind eine neue Löschmittelkategorie, zukunftweisend und in der Industrie und bei Feuerwehren bereits vielfach angewendet. In der Schifffahrt ist diese Technologie noch am Anfang. Max Foster, Gesellschafter der Firma F-500 TECHNOLOGY, wird uns in das Kapselmittel F-500 einführen und hier auch als Experte für Fragen zur Verfügung stehen. F-500 ist ein hocheffizientes, fluorfreies, umweltfreundliches Löschmittel, das sehr breit einsetzbar ist. Es ist weltweit zum Einsatz für Brände der Klassen A, B zugelassen, kann aber auch für Brände der Klasse D eingesetzt werden und ist die zurzeit einzige Technologie, die einen Lithium-Ionen Batteriebrand effektiv und anhaltend löschen kann. Durch die geringe Dosierung, die hohe Effizienz und das Einkapseln der brennbaren Stoffe und Dämpfe werden Menschen geschützt und Werte bewahrt. F-500 ist zudem fluorfrei und nicht wassergefährdend – somit zukunftssicher und umweltschonend.

Geir Hudø Jørgensen, SKULD
How to reduce risk of misdeclaration with existing tools
The lecture will focus on the different hazards in container freight and how existing rules and regulations can be used in a better way to reduce risk.

Ulf Kaspera, Bundestelle für Seeunfalluntersuchung (BSU)
Ladungsbrände – aus den Akten der BSU
Wie allgemein bekannt, ist ein Brand so ziemlich der schlimmste Unfall, der einem Schiff zustoßen kann. Laut der Datenbank der BSU machen Brände zwar nur zwischen 2 und 5 % aller Seeunfälle aus, die Folgen sind aber oft wesentlich gravierender als zum Beispiel bei einer Kollision. Die BSU hat daher in der jüngeren Vergangenheit einige Schiffsbrände untersucht, bei denen sich Ladung entzündet hat, die entweder gut verpackt in Containern oder lose als Schüttgut gestaut war. Nicht in jedem Fall war die Ladung dabei falsch deklariert. Es gab auch Fälle, bei denen sich durch falsche oder lange Lagerung die Eigenschaft der Ladung so stark geändert hat, dass sie der ursprünglichen Deklaration nicht mehr entsprach. Anhand von drei Untersuchungen sollen die Ursachen und Auswirkungen solcher Vorkommnisse kurz vorgestellt werden.

Klaus Maurer, ehemaliger Oberbranddirektor der Hamburger Feuerwehr
Grundlagen der Schiffsbrandbekämpfung und Einsatzbeispiele

Der Vortrag beschreibt die Besonderheiten und Herausforderungen der Schiffsbrandbekämpfung. Daraus abgeleitet werden die gängigen einsatztaktischen Varianten zur Brandbekämpfung erläutert. Ebenso wird der organisatorische Rahmen (Stakeholder, Player, Einsatzorganisation) und kursorisch die zur Brandbekämpfung vorgehaltenen Ressourcen vorgestellt.

Ortwin Mühr, CPO Containerschiffreederei (GmbH & Co.) KG
Neue Konzepte zur Brandbekämpfung auf Containerschiffen
Weitere Informationen zum Vortrag folgen in Kürze.

Uwe-Peter Schieder, Gesamtverband der Dt. Versicherungswirtschaft e.V.
Ladung in Containern – eine Herausforderung an die Löschanlagen der Schiffe

Seit der Jahrtausendwende gab es 74 öffentlich bekannte Ladungsbrände auf Containerschiffen. Der GDV schätzt den Schaden auf 1,4 Mrd. Euro. Auslöser von Ladungsbränden ist zu 98% die Ladung selbst bzw. deren falsche Deklaration, dies gilt seit Anbeginn des Containertransportes. Die Schiffe haben ihre Ladungskapazität in den letzten 20 Jahren mehr als verzehnfacht, aber ihre Löschanlagen sind nicht adäquat mitgewachsen. Hier gibt es erheblichen Handlungsbedarf.

Nadine Kornblum Sachverständige für Marine und Cargo im Hafen sowie Dozentin an der Seemannsschule Schleswig-Holstein, führt als Moderatorin durch die Veranstaltung.

Den spannenden Brandschutztag lassen wir mit einem gemeinsamen Grillen ausklingen.

Informationen zur Anmeldung:
Aufgrund des begrenzten Teilnehmerkontingens können wir maximal zwei Plätze pro Unternehmen vergeben.

Zur Teilnahme an der Veranstaltung wird ein Teilnahmeentgelt erhoben. Darin enthalten ist eine Vollverpflegung.

Für Mitglieder des MCN beträgt diese Gebühr 29 Euro (zzgl. MwSt.), für externe Teilnehmer 55 Euro (zzgl. MwSt). Bei Abmeldungen nach dem 28. April oder bei Nichterscheinen kann die Gebühr nicht erstattet werden.

Anmeldungen sind nicht mehr über die Webseite möglich. Melden Sie sich bei Interesse an der Veranstaltung bitte unter hh@maritimes-cluster.de.

Weitere Informationen:
Weitere Informationen u.A. zur Anreise finden Sie hier.

Kontakt für Rückfragen

Maritimes Cluster Norddeutschland
Geschäftsstelle Hamburg
hh@maritimes-cluster.de
+49 40 227019-603

Quellen
Textquelle:

Maritimes Cluster Norddeutschland e.V.

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